Sonntag, 29. August 2010

Gruyère Cycling Tour

Heute war es soweit; mein erstes Rennradrennen und dann gleich über 85 Kilometer und den Col du Mittelberg (1618 M.ü.M.). Der Start erfolgte um 9 Uhr in Bulle. Organisation war tiptop, hat alles bestens geklappt mit Parkplätzen (trotz fast 2000 Startern) und der Nummernausgabe. Beim Startgeld inbegriffen war ein nettes Radtrikot. Da ich nicht gerade viel im Voraus in Bulle war, reihte ich mich um ca. 8.45 Uhr in die bereits sehr grosse 'Schlange von Veloverrückten' ein und stand da nun also inmitten von 'glattrasierten Waden' im hinteren Teil des Feldes. Um 9.08 Uhr ging es los; zuerst im Schritttempo durch Bulle, bei so vielen Startenden kein Wunder; anschliessend nahm das Peloton langsam Fahrt auf und es ging immer leicht bergauf Richtung Jaun.
Die Beine fühlten sich noch gut an und ich kam auf der linken Strassenseite Platz um Platz nach vorne. Da mein Garmin immer noch in Reparatur (oder ist er vielleicht in den Ferien in St.Blaise?) ist und ich die Strecke nicht kannte, wusste ich nicht so genau, wo ich war und wie lange es noch dauerte. Vielleicht auch besser so. Bei ca. Kilometer 26 und der Verzweigung Jaunpass / Col du Mittelberg ging es rechts weg; dort erwarteten mich meine Freundin Michèle und meine Eltern. Übergabe der neuen Trinkflasche (damit ich genug Energie für den langen und beschwerlichen Aufstieg hatte) hat prima geklappt und nun ging es also auf den nächsten ca. 7 Kilometern 600 Höhenmeter rauf.
Mein Tritt war immer noch recht flüssig; allerdings musste ich auch immer wieder beissen, da half nur noch ein Energy-Gel. Vom Profil her wusste ich, dass die ersten 4-5 Kilometer kontinuierlich mit 8-9% ansteigen, dann wird es 1-2 Kilometer flacher (wenn man bei 4% von flach sprechen kann); bevor die letzten beiden Kilometer noch einmal anziehen (10%). Auf dem flächeren Abschnitt konnte ich sogar aufs grosse Kettenblatt wechseln; da spürte ich, dass die Beine noch gut waren. Die letzten beiden steileren Kilometer schaffte ich auch noch und liess die Verpflegungsstation auf dem Gipfel aus (hatte noch genug Flüssigkeit dabei) und stürzte mich in die Abfahrt. Vor dem Start hiess es mehrmals, dass die Abfahrt nicht ohne sei. Ein Kompliment an dieser Stelle an die Organsitoren und die zahlreichen Helfer; in jeder Kurve und vor allen gefährlichen Stellen standen Leute und warnten vor den Gefahren. Chapeau! Die Bike Transgermany hatte auch seine Vorteile; das Trainieren von Abfahrten. Auf alle Fälle hatte ich einen guten Zug drauf und konnte etliche Fahrer überholen. Vor Saanen gab es noch einmal eine Gegensteigung; da flog ich förmlich hinauf, bevor es dann steil runter zur Abzweigung der beiden Strecken ging. Rechts weg hiess es für mich (da ich ja nur die kurze Strecke fuhr); ab in einen gut beleuchteten Tunnel und dann zumeist leicht runter Richtung Chateau d'Oex und Rossiniere. Mit 2 Begleitern konnten wir dank guter Teamarbeit zu einer anderen Gruppe aufschliessen; diese blieb bis am Ende zusammen und harmonierte sehr gut. Ca. 20 Kilometer vor dem Ziel gab es eine nette Baustelle, da kam ich mir während 2.5 Kilometern wie bei Paris - Roubaix vor. Nun weiss ich zumindest schon nach meinem ersten Rennradrennen was die 'Hölle des Nordens' bedeutet. Es ging in hohem Tempo Richtung Bulle; kurz vor Bulle stieg die Strecke noch einmal bis ins Ziel leicht an. Es galt nun die letzten Kräfte zu mobilisieren; im Zielsprint auf den letzten 500 Metern hatte ich nicht mehr die schnellsten Beine. Am linken Strassenrand erkannte ich dann meine Freundin und meine Eltern; winkend und überglücklich über mein erstes Rennradrennen und meine gute Leistung radelte ich ins Ziel.

Fazit: Erstes Rennen, neues Outfit (Dragon Cycle Belp sei dank!), gute Beine, Rang 69 von 650 Startenden, 85 Kilometer in knapp 2h51min! Bin sehr zufrieden.

Fazit zur Gruyere Cycling Tour: Sehr schöne Strecke; tolle Organisation und Streckensicherung; nur die Verpflegung reihte sich nicht in den Premium-Event ein; am Ziel erhielt man genau 1 (!!!) Mineralwasser ohne Kohlensäure. Aber da sonst alles passte; ist dies nicht weiter tragisch.

Bis zum nächsten Jahr in Bulle! Vorher heisst es nun erholen und vielleicht fahre ich im September noch ein Bikerennen; werde natürlich hier wieder davon berichten.

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