Sonntag, 12. September 2010

Schwarzwald Bike Marathon


Heute Sonntag 12.09.2010 war es soweit; bei herrlichem Wetter (fast schon sommerlich) fand der Schwarzwald Bike Marathon (http://www.schwarzwald-bike-marathon.de/) in Furtwangen statt. Furtwangen? Dies liegt tief im Schwarzwald, rund 2h30min mit dem Auto von Bern. Damit wir am Sonntagmorgen keinen Stress haben, sind wir am Samstag Nachmittag bereits angereist und haben nach dem Abholen der Startnummer im Gasthof Kreuz in Escheck bei Furtwangen auf 1057 M.ü.M. übernachtet. Ein schöner Gasthof, den ich nur empfehlen kann. Zudem ist er für meine treuen Fans und Support (Freundin Michèle und meine Eltern) ideal gelegen um mich bei der Katharinenhöhe (Gipfel des 2. Aufstieges) zu verpflegen. Start war um 9.30 Uhr mitten in Furtwangen; wie schon beim Ultra Bike in Kirchzarten, auch hier in Furtwangen hervorragende Organisation und ein klasse Speaker. Am Morgen fuhr ich also mit dem Bike nach Furtwangen (ca. 875 M.ü.M.) runter und stellte mich ca. in der Mitte des Teilnehmerfeldes auf. Auf die Sekunde pünktlich ertönte der Startschuss und es ging zuerst ca. 5 Kilometer auf einer stetig ansteigenden Teerstrasse hoch, bevor wir zum ersten, aber nicht zum letzten Mal auf einen Schotter- gefolgt von einem Wiesenweg einbogen. Das Tempo war schon zu Beginn sehr hoch; ich fuhr einfach so, dass es für mich gerade stimmte. Die Strecke ging nun in einem stetigen Auf und Ab, jedoch mehr Auf als Ab hoch Richtung Berghaus Brend; eine wirklich schöne Gegend und der Asphalt war nun erst einmal vorbei und es ging vor allem über Wald- und Wiesenwege. Hier bemerkte ich, dass ich wohl etwas viel Luft in den Reifen hatte, 3 Bar vorne und hinten waren eindeutig zu viel und es spickte mich nur so über die Wurzeln und über Wiesen lief es mehr schlecht als recht. Die Abfahrt vom Brend runter ins Tal war sehr steil, was anschliessend folgte war genau so steil, nur nicht bergab, sondern bergauf. Für kurze Zeit kam Tour de France Feeling auf; links und rechts säumten Zuschauer einen schmalen, schnurgeraden Wanderweg und es ging auf 550 Metern sagenhafte 100 Höhenmeter aufwärts; ich fühlte mich wie auf dem Highway to hell. Konnte aber alles fahren (den Anfeuerungen der Zuschauer sei dank), was bei weitem nicht jedem gelang. Oben wurde es etwas flacher und schon bald sah man die Klinik Katharinenhöhe.
Noch ein kurzer Pinkelstopp, die letzten Tropfen aus der Flasche trinken und weiter ging es, immer schön aufwärts. Ich wusste, dass mich oben bei der Katharinenhöhe nicht nur viele Zuschauer erwarten, sondern auch meine Freundin und meine Eltern mit einem Gel und einer neuen Trinkflasche. Herrlich war das Gefühl durch die Menge zu fahren; da sah ich auch schon meinen Vater mit zwei Kameras in den Händen (Video als Beweis für die weggeworfene Trinkflasche); ein kurzer Blick auf den Tacho; etwas mehr als 62 Minuten; ich rief ihm noch kurz zu, dass ich bei 1h58min im Ziel sein werde.




100 Meter weiter sah ich Freundin Michèle (mit Kamera und Gel) und meine Mutter (mit Trinkflasche). Wie immer klappte die Übergabe perfekt; hatte sogar noch Zeit in die Kamera zu lächeln.

Dies nennt man eine perfekt Übergabe und noch sauber fotografiert (DANKE Michèle).



Nun hiess es also die restlichen gut 21 Kilometer unter die Beine zu nehmen. Es ging nun immer in sanftem Auf und Ab über Wiesen und Waldwege; diese waren gar nicht einfach zu fahren, 1. hatte ich wie schon gesagt zu viel Luft in den Reifen, 2. war es ziemlich nass und 3. ist meine Technik noch verbesserungsfähig (später mehr). Irgendwie hatte ich das Profil anders im Kopf; auf alle Fälle dachte ich nicht, dass es noch einmal so viel hoch geht und v.a. recht steil (zumal auf Waldwegen). Ich konnte aber einen guten Rhythmus fahren und stürzte mich in die letzte längere Abfahrt auf einem Single Trail. Ich nahm immer mehr Fahrt auf und schwups, ein zwei grössere Wurzeln, dazu Nässe und ein paar gröbere Steine und schon lag ich auf dem Boden. Zum Glück nur Schürfungen und auch mein Bike noch ganz. Schnell wieder rauf und weiter Richtung Ziel. Die Abfahrt war noch nicht zu Ende; etwas vorsichtiger fuhr ich nun aber schon. Die letzten 4 Kilometer gehen dann leicht ansteigend, aber auf breiten Schotter- bzw. Velowegen rasant Richtung Furtwangen. In einer 5er Gruppe kam ich zu den letzten 3-4 Kurven; den Sieg im Sprint dieser Gruppe wollte ich mir nicht nehmen lassen, zumal sich meine Beine noch recht gut anfühlten. Schon erblickte ich wieder Michèle und meine Mutter; von weitem kurz gefragt, ob nach links oder rechts abbiegen, rechts wurde mir signalisiert.


Schon bog ich in die letzte Kurve ein; mein Vater wie immer mit Kamera ausgestattet, erblickte ich auch. Sieg im Zielsprint; Rang 77 (Rang 15 bei den Senioren :-)) von 420 Teilnehmenden; nur noch 29 Minuten Rückstand auf den Sieger. Beim Ultrabike hatte ich auf dieselbe Distanz und einer weniger selektiven Strecke noch 39 Minuten auf denselben Biker verloren (es geht aufwärts).


Nach der Zieldurchfahrt kurze Verarztung der Schürfungen (sehr gut geklappt, vielen Dank) und verpflegt.


Und nach Verarztung...


Anschliessend ging es zurück nach Belp, zuvor haben wir aber noch sehr gut und preiswert bei einem Berghäusle (Berggasthaus Lachenhäusle) auf dem Weg nach Freiburg im Breisgau gegessen. Die Tagliatelle mit den Pfifferlingen schmeckten ausgezeichnet. Glücklich und zufrieden trafen wir am späteren Nachmittag wieder in Belp ein.


Fazit: Ein rundum gelungenes Weekend; schönes Hotel, super Wetter, tolles Rennen, tolle Organisation, schöne Strecke mit einigen technischen Passagen und trotz Sturz einer guten Zeit. Mal schauen, ob ich dieses Jahr noch ein Rennen fahre und wo; falls ja, dann werde ich an dieser Stelle wieder davon berichten.

Was meinte Garmin? 42.1 Kilometer, 885 Höhenmeter, Zeit in Bewegung 1h56min10sek (Fazit: Pinkelpause und Sturz kosteten mich 1min30sek; aber was solls; Hauptsache, war dabei und hatte Spass!), Schnitt 21.6 km/h.

Auf Wiedersehen am Schwarzwald Bike Marathon 2011

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